50 Jahre Familienkreis

Schierling. Der Kolping-Familienkreis besteht seit 50 Jahren in fast unveränderter Zusammensetzung und deshalb glich das Jubiläumsfest atmosphärisch dem einer goldenen Hochzeit. Man kennt sich und vertraut sich, man hat die Kinder groß werden sehen und genießt es, dass viele von diesen in die Tradition der Kolpingfamilie (KF) hineingewachsen sind. Diese Familiengruppe war die Keimzelle für die mittlerweile legendären Bildungs- und Begegnungswochenenden in Lambach sowie für das Pfarrfest, die beide im Jahr 1977 ins Leben gerufen wurden.

Im Zentrum der Feierlichkeiten stand der Dankgottesdienst in der Pfarrkirche, der auch im Gedenken an die verstorbenen Präses Pfarrer Josef Scheuerer, Pfarrer Hans Bock, sowie die verstorbenen Familienkreismitglieder Gudrun Lamby, Franz Sedlmeier, Liesl und Heinz Stober, Hans Krieger, Christa Diermeier, Rosa Wallner und Josef Reichinger gefeiert wurde. Der Pfarrer gratulierte ebenso wie die Vorsitzenden der Kolpingfamilie, Doris Bachmeier, Renate Friedrich und Rudi Feigl.
Pfarrer Bernhard Pastötter nannte den Gottesdienst eine „außergewöhnliche Stunde für ein außergewöhnliches Ereignis“, denn die Gründung erfolgte auf den Tag genau vor 50 Jahren. Die Familienkreismitglieder könnten voll Dankbarkeit darauf zurückblicken, dass man das Leben in gewisser Weise über diese lange Zeit hinweg geteilt hat  Er bat, auch weiterhin besonders auf den Gründer Adolph Kolping zu schauen und für dessen Heiligsprechung zu beten. Dabei erinnerte er daran, dass die Berufung zur Heiligkeit fest zu jedem Christen gehört, denn „das Streben nach Vollkommenheit ist der eigentliche Weg von Jesus.“ Heilig zu werden heiße nach den Worten des heiligen Paulus, in der Liebe zu wachsen und zu reifen. Dazu brauche es immer auch ein Gegenüber, und deshalb habe Paulus die Christen zu einer Gemeinschaft versammelt. „Adolph Kolping hat nichts anderes gemacht, als den Auftrag Jesu für die jeweilige Zeit zu aktualisieren, sich gegenseitig zu unterstützen, also Halt und Hilfe zu geben. Und auch bei Kolping galt und gilt, „was der eine nicht kann, können die anderen“. Weil es ganz unterschiedliche Talente bei den Menschen gibt, sei klar, dass man nur gemeinsam stark sei, und zwar im Geben und Nehmen.
Der Kolping-Familienkreis habe diesen Anspruch in die damalige Zeit gestellt und sich vorgenommen, sich gegenseitig zu unterstützen und bereichern, sowie Freizeit miteinander zu verbringen. Er bestätigte den Mitgliedern, dass sie über die Jahrzehnte hinweg entscheidende Weichen für die ganze Kolpingfamilie gestellt haben. Auch innerhalb der Pfarrei Schierling sei sie immer ein wichtiger Faktor gewesen. „Seid froh und dankt dem Herrgott für diese Gemeinschaft und haltet auch nach 50 Jahren weiterhin gut zusammen“, bat der Präses. Wenn man Freud und Leid so miteinander teil, dann wächst man zusammen und dann werde die Gemeinschaft zur Begleiterin auf dem Weg zur Heiligkeit, schloss Pfarrer Pastötter.
Kolping-Vorsitzende Doris Bachmeier bestätigte den aktuellen Gruppenleitern Anne Sedlmeier, sowie Max und Bärbel Höglmeier, dass sie ihre Sache super machen. Der Familienkreis sei eine Gemeinschaft, die immer mithilft bei den Aktivitäten der KF. Anne Sedlmeier dankte für den Gottesdienst, den Rudi Feigl, Adolf Roßmeier und Doris Bachmeier musikalische mitgestaltet haben. Sie blickte zurück und nannte als Grundpfeiler des Erfolgs über fünf Jahrzehnte hinweg das Durchhalten, die Mitarbeit und das da sein. Zum 50. Gründungsfest der KF hat sich der Familienkreis diesem Verband offiziell angeschlossen. Das Lambach-Wochenende sei bis heute eine begehrte Veranstaltung für alle Altersgruppen. Max Höglmeier dankte Anne Sedlmeier für die viele Arbeit bei der Vorbereitung und besonders auch für die mit viel Liebe zum Detail gebastelte Dekoration. Pfarrer Pastötter hatte schon verschmitzt bestätigt, dass in Punkto Deko niemand anderer Anne Sedlmeier das Wasser reichen kann. Das älteste Mitglied Max Wallner war von 1958 bis 1961 selbst „Senior“ der Kolpingfamilie gewesen, was damals dem Vorsitzenden glich. Er erinnerte insbesondere an die Aufführung des „Jedermann“, dem Spiel vom Sterben des reichen Mannes, von Hugo von Hofmannsthal, das die KF im Jahre 1959 aufgeführt hat.
Das Jubiläumslied war kreisförmig aufgeschrieben gewesen und als Überraschung gab es eine besondere Show mit fast allen Mitgliedern.

Bisherige Gruppenleiter

Zum ersten Treffen am 8. November 1973 unter dem Thema „Junge Familie“ hatten auf Initiative von Pfarrer Josef Scheuerer Xaver und Gisela Schinhanl eingeladen. Ihnen folgten im Laufe der Jahrzehnte als Gruppenleiter Franz Sedlmeier, Otto und Elisabeth Urbaniak, Maria und Anton Weigl zusammen mit Sepp Reichinger, sowie Anne Sedlmeier zusammen mit Max und Barbara Höglmeier.

Familiengruppen

Innerhalb der Kolpingfamilie Schierling gibt es derzeit fünf Familiengruppen mit ganz unterschiedlichen Altersgruppen und Ansätzen. Das beweist nach den Worten von Pfarrer Pastötter, dass die Idee damals hervorragend gewesen sei, und gerade deshalb die KF heute so gut aufgestellt sei. Er bestätigte, dass der Familienkreis noch heute vielfältig und aktiv unterwegs ist, und bei den Treffen noch heute eine breite Palette an religiösen Themen, Bildungsangeboten und geselligen Treffen abgedeckt wird.

Fotos:
01-Seit 50 Jahren ist der Kolping-Familienkreis fast unverändert aktiv und zusammengewachsen
02-Anne Sedlmeier (rechts) wurde von den Vorsitzenden der Kolpingfamilie, Doris Bachmeier und Renate Friedrich (von rechts) stellvertretend für die ganze Gemeinschaft beglückwünscht.
03-Die liebevolle Dekoration zum Jubiläum ließ einen Einblick zu, wie man über fünf Jahrzehnte hinweg miteinander umgegangen ist

Bericht und Fotos: Fritz Wallner