Johannisfeuer 2010

Licht und Feuer: Zeichen Gottes in der Welt

Kolpingsfamilie veranstaltete Johannisfeuer im Freizeitzentrum
Schierling. Rund 300 Gäste feierten im Freizeitzentrum mit der Kolpingsfamilie das Entzünden des Johannisfeuers. Beim Wortgottesdienst mit Pfarrer Josef Helm standen Betrachtungen über das Feuer und das Licht im Mittelpunkt. „Feuer gehört zu den elementaren Dingen des menschlichen Lebens“, sagte Pfarrer Josef Helm. Die wärmende und wohltuende Wirkung stellte er als Symbol für Christus als das wahre Licht vor. Kolping- und Pfarrgemeinderatsmitglieder sowie Kinder und die Musikgruppe „Adrua“ gestalteten die von Pastoralreferent Hannes Fruth vorbereitete Feier mit.
Pfarrer Helm machte deutlich, dass Licht und Feuer Zeichen des Lebens und Zeichen Gottes in der Welt sind. Ohne Licht und Wärme wäre Leben unmöglich, für Pflanzen und Menschen und auch für die Menschen. Sprecher machten bewusst, dass Licht und Feuer faszinieren, die Menschen aber oft im Dunkeln bleiben – aus Bequemlichkeit, Feigheit, aus Angst vor der Helle des Lichts. Oft sind die Menschen blind für die Not und Ungerechtigkeit der Menschen in der eigenen Umgebung, sie drücken sich vor klaren Entscheidungen, gehen faule Kompromisse ein, um es sich mit niemandem zu verderben. „Wo Dunkelheit herrscht, da ist Blindheit und Unsicherheit“, war zu hören. Und dass es dort kalt wird, wo Menschen nur bekommen und haben und nehmen wollen, also das Feuer der Liebe erloschen ist.
Die Sonnwendfeier ist ein alter Brauch, der in vielen Kulturen schon lange vor dem Christentum gepflegt wurde. Man dachte in der Jahresmitte daran, dass sich im Leben der Menschen Licht und Dunkel begegnen, dass es Mächte und Götter des Lichts und Dämonen der Finsternis gibt. In der Heiligen Schrift zeigt Feuer die Nähe der Herrlichkeit Gottes an und ist zugleich Zeichen des reinigenden und strafenden Gerichts.  Zusammengefasst hieß es: „Das Johannisfeuer ist Ausdruck unserer Freude über das Licht und das Leben des Sommers.“ Zugleich aber mahnt es, dass ncihts bleiben kann und dass erst im Feuer des Gerichts offenbar wird, was wir in Wirklichkeit sind und getan haben.
In den Tagen zuvor hatten die Mitglieder der Kolpingsfamilie in der Mitte des Freizeitzentrums einen großen und stabilen Holzstock aufgebaut. Fünf Männer traten  mit Fackeln vor. Pfarrer Helm segnete das Feuer und sie entzündeten das Holz, das sofort lichterloh brannte und beachtliche Hitze verbreitete. Es wurde noch gesungen und besonders die Kinder hatten ihre Freude. Kolping-Vorsitzender Martin Ehemann freute sich über den Besuch von 300 Gästen, mahnte zur Achtsamkeit am Feuer  und lud zum gemütlichen Beisammensein ein. Lange standen dunkle Gewitterwolken am Himmel. Doch sie verzogen sich und entstand bei Knacker und Getränken eine wohltuende Stimmung.

Text und Fotos: Fritz Wallner