Doris Bachmeier führt die Kolpingfamilie

Im zweiten Anlauf hat es die Kolpingfamilie (KF) Schierling geschafft, eine vollständige neue Vorstandschaft zu wählen. Zur Generalversammlung waren wieder 43 Mitglieder ins Pfarrheim gekommen und wählten jeweils einstimmig Doris Bachmeier zur Vorsitzenden, sowie Rudi Feigl und Renate Friedrich zu deren Stellvertretern. Präses Pfarrer Bernhard Pastötter sowie Schriftführerin Martina Pautz und Schatzmeisterin Bettina Diermeier vervollständigen die enge Vorstandschaft, zu der noch viele Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter hinzukommen.

Kolping versteht sich als eine familienhafte und generationsübergreifende Gemeinschaft, in der sich Christinnen und Christen engagieren. Die Kolpingfamilie ist offen für alle Menschen, die auf der Grundlage des Evangeliums und der katholischen Soziallehre und christlichen Gesellschaftslehre Verantwortung übernehmen wollen. Dieses Ideal gilt für die Kolpingfamilie Schierling seit über 95 Jahren, und sie zählt aktuell etwa 350 Mitglieder und ist damit die größte im Bezirk Regensburg. Sie gliedert sich vor allem in Familiengruppen, die zum Teil schon seit fast 50 Jahren bestehen, wie etwa der „Familienkreis“.
Die Schierlinger Kolpingfamilie wurde im Jahre 1927 vom damaligen Kaplan Josef Bollmann gegründet, der aus Erbendorf in der Oberpfalz stammte und von 1926 bis 1929 in Schierling wirkte. Er ist 1964 verstorben und im Nachruf heißt es, dass er die Kolpingfamilie Schierling „schon in den Gründerjahren zu einer hohen Blüte geführt hat“. Über die ersten Jahrzehnte hinweg bestand die Gemeinschaft ausschließlich aus Männern, denn der Priester Adolph Kolping (1813-1865) hatte ursprünglich einen „Gesellenverein“ gegründet gehabt. Nicht zuletzt deshalb haben fast immer sehr junge Männer eine Kolpingfamilie als „Senior“ geführt, und dabei erste unmittelbare Erfahrungen für verantwortliches Engagement in Kirche und Gesellschaft gemacht. 17 solche „Senioren“ hat es in der örtlichen Geschichte gegeben, bis auch in Schierling 1973 das Amt des oder der „Vorsitzenden“ eingeführt wurde. Erst 1966 hat das Kolpingwerk beschlossen, auch Frauen und Mädchen aufzunehmen, was in Schierling ab 1971 umgesetzt wurde.


Die Kolpingfamilie Schierling wurde zuletzt seit 2017 von Vorsitzender Evi Reinl und Rudi Schmid als ihrem Stellvertreter geführt. Beide hatten schon im letzten Jahr angedeutet, dass sie diese Verantwortung in andere Hände legen wollten. Bei der Generalversammlung im März konnten alle Vorstandsämter besetzt werden, leider aber nicht das eines ersten Vorsitzenden. Niemand hatte sich dafür bereitgefunden. Die Wende kam jüngst beim Familienbildungswochenende in Lambach, wie auch Präses Pfarrer Bernhard Pastötter bestätigte. Bei verschiedenen Gelegenheiten und in unterschiedlichen Formationen sei nach einer Lösung gesucht worden, zum Teil bis spät in die Nacht hinein. Man habe dann förmlich gehört, wie Steine von den Herzen gefallen sind, als sich Doris Bachmeier bereit erklärte, das wichtige Amt der ersten Vorsitzenden zu übernehmen. Gleichzeitig sagten Renate Friedrich und Rudi Feigl zu, sie als Stellvertreter zu unterstützen. Bürgermeister Kiendl fungierte bei der Ergänzungswahl erneut als Wahlleiter, und als er das Ergebnis der Vorarbeiten bekannt gab, brandete Jubel und Applaus im Pfarrheim auf. „Mit großer Freude“ verkündete der Bürgermeister die aufgrund von schriftlicher Wahl zustande gekommenen einstimmigen Wahlergebnisse und wünschte der Kolpingfamilie ein „Glückauf in eine gute Zukunft“. Auch der Präses war sehr froh und erleichtert über das ehrenamtliche Engagement. Anstelle von Rudi Feigl wurde Adolf Roßmeier zum Kassenprüfer gewählt. Mit dem Kolping-Lied wurde ein wichtiges Kapitel in der Vereinsgeschichte abgeschlossen.

Verantwortliche

Seit der Gründung der KF 1927 standen als „Senioren“ an der Spitze: Hans Nock, Drißl, Hans Wallner, Josef Beutlhauser, Josef Konrad, Franz Islinger, Hermann Höglmeier, Max Wallner, Siegfried Gascher, Max Herrmann, Otto Urbaniak, Franz Sedlmeier, Helmut Höglmeier, Fritz Wallner, Karl Denk, Hannelore Spicar und Hans Englbrecht. Ab 1973 trugen als „Vorsitzende“ Verantwortung: Hannelore Spicar (verh. Koch), Franz Sedlmeier, Bernhard Fischer, Bernhard Stingl, Stefan Dietlmeier, Adolf Roßmeier, Martin Ehemann, Markus Schinhanl und Evi Reinl.

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Die Kolpingfamilie Schierling hat jetzt eine vollständige neue engere Führung, die unter Leitung von Bürgermeister Christian Kiendl (rechts) gewählt wurde. V.l. Präses Pfarrer Bernhard Pastötter, Schatzmeisterin Bettina Diermeier, Vorsitzende Doris Bachmeier, deren Stellvertreter Renate Friedrich und Rudi Feigl (dritter von rechts), Schriftführerin Martina Pautz (zweite von rechts), dazwischen Kassenprüfer Adolf Roßmeier.

Text und Foto: Fritz Wallner