Ein Strauß Rosen für Maria

In der Pfarrkirche Schierling bot die Kolpingsfamilie einen besonderen Oktoberrosenkranz an, bei dem zu jedem „Gegrüßet seist du, Maria“ der Gottesmutter eine Rose gewidmet wurde

Kolpingsfamilie Schierling betete den „Oktoberrosenkranz“

Schierling. Der Oktober gilt traditionell als “Rosenkranzmonat”. Denn der Rosenkranz führt tief in die christliche Spiritualität hinein. Die Kolpingsfamilie Schierling hat in der Pfarrkirche eine besondere Form gebetet und dazu war das Gotteshaus in ein mystisches Licht getaucht worden. Schlussendlich wurde der Gottesmutter ein großer Strauß von Rosen überreicht.

Der aus Regensburg stammende und im Jahr 2021 verstorbene emeritierte südafrikanische Bischof Hubert Bucher hat mit seinem Büchlein „Ein Gebets-Sturm, den unsere Welt nötig hat!“ im Jahre 2016 für die Formung unzähliger „Lebendiger Rosenkranzgruppen“ geworben, von denen eine in Schierling bereits seit Jahrzehnten Zeit besteht.
Den Rosenkranz der Kolpingfamilie gestalteten Pfarrer Bernhard Pastötter, Diakon Pio Buzov, die Vorsitzenden Doris Bachmeier und Renate Friedrich mit Gebeten und Texten, sowie Evi Reinl und Rudi Feigl musikalisch mit. Gerade im Rosenkranzmonat seinen die Gläubigen dazu eingeladen, die Hand der Gottesmutter zu ergreifen, die sie den Menschen als liebende Mutter entgegenstreckt, sagte Pfarrer Bernhard Pastötter. Betrachtet wurden die Geheimnisse des glorreichen Rosenkranzes, die einen Blick darauf zulassen, „was an Jesus geschehen ist, und was uns erwartet“, so der Pfarrer. Wie Maria dürfen auch die Menschen darauf hoffen, dass ihnen Gott die Krone des ewigen Lebens aufsetzt. Bei jedem “Gegrüßet seist du, Maria“ steckten Ministranten eine Rose in die Vase, so dass sich ein Strauß bildete, der bildlich der Gottesmutter durch das Gebet überreicht wurde.
In der Bibel gehört das Beten ganz selbstverständlich zum Leben, so selbstverständlich, dass es ursprünglich kein eigenes Wort dafür gegeben hat. Beten ist Rufen, Jubeln, Klagen, Bitten, Flehen, je nach der Situation des Menschen. „Du aber, wenn du betest, geh in deine Kammer, schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist!“, wird Jesus im Kapitel 6 des Matthäus-Evangeliums zitiert. Hilfreich für das Beten sind bestimmte Orte und Zeiten, welche die nötige Ruhe geben und die Gegenwart Gottes erfahren lassen. Still werden, eine Kerze anzünden, sich von Musik, Bildern oder der Heiligen Schrift inspirieren lassen, können dazu beitragen. Oder auch das Rosenkranzgebet, in Schierling immer zu festen Zeiten, aktuell in dieser Jahreszeit um 18 Uhr. Die aktuellen Zeiten gibt es im Pfarrbrief auch im Internet.
Die vielfache Wiederholung kurzer Gebete ist in fast allen Religionen bekannt. Sowohl im Islam als auch im Buddhismus werden dafür Gebetsschnüre als Hilfsmittel zum Zählen verwendet.
Der Oktober als “Rosenkranzmonat” hängt mit einer historischen Schlacht vom 7. Oktober 1571 zusammen. In der Meerenge von Lepanto (Griechenland) standen sich 260 osmanische und 211 Schiffe, der durch Papst Pius V. gegründeten Flotte der „Heiligen Liga“, kampfbereit gegenüber. Die Seeschlacht dauerte fast einen ganzen Tag und brachte der Heiligen Liga den Sieg über die als unbesiegbar geltende Mittelmeerflotte der Osmanen. Den unerwarteten Sieg über die Türken schreiben die Christen dem Rosenkranzgebet zu, da Rosenkranzbruderschaften ihn während der Schlacht beteten. Pius V. ordnete deshalb für den ersten Jahrestag des Sieges ein Rosenkranzfest zu Ehren der Gottesmutter Maria an. Im 18. Jahrhundert wurde dieses Marienfest auf die gesamte Kirche ausgedehnt und ist bis heute ein gebotener Gedenktag.

Foto und Text: Fritz Wallner