KOLPINGGEDENKTAG DEZEMBER 2009

Kolpingsfamilie will Heimat geben

Beim Kolpingedenktag familienhafte Gemeinschaft bewusst gemacht

Schierling. Beim Kolpinggedenktag erinnerte Kolping-Vorsitzender Martin Ehemann daran, dass es Adolph Kolping zeitlebens ein Anliegen war, das Familienleben zu schützen. „Kolping hat aus eigener Erfahrung gewusst, dass es für junge Menschen keine Alternative zum Familienleben gibt!“, so Ehemann vor 145 Besuchern im Pfarrheim, die zeigten, dass auch die Kolpingsfamilie eine große Familie ist. Drei Familien mit insgesamt 14 Mitgliedern konnten neu aufgenommen werden und sechs Mitglieder erhielten eine Ehrung für 25-jährige treue Mitgliedschaft.

Die Feiern zum Kolpinggedenktag begannen mit einem Gottesdienst, bei dem Pfarrer Helm den heiligen Johannes den Täufer vorstellte. „Wie sieht die Umkehr aus, die du predigst?“, hatten ihn die Menschen gefragt. „Johannes wich nicht aus, sondern gab klare, handfeste Weisungen“, so der Pfarrer. Seid barmherzig zueinander, teilt was ihr habt, gebt den Bedürftigen zu essen und eine Wohnung, verlangt nicht mehr, als für euch festgesetzt ist, misshandelt und erpresst niemanden, und schließlich: Seid zufrieden mit dem, was ihr habt. Johannes sei kein Fanatiker, sondern mit diesen Hinweisen schickte er die Leute an ihre Arbeit zurück. Dort sollten sie Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft üben und pflichtbewusst ihre Arbeit tun. Johannes habe außerdem der Versuchung der Macht widerstanden. Er wies nach Pfarrer Helm die Messias-Rolle zurück und verwies auf Jesus. Die Vorbereitung auf die Ankunft des Erlösers habe Johannes so beschrieben: „Im Hier und Jetzt mit Aufmerksamkeit und Liebe das tun, was anliegt und was zu tun ist. Also, das gewöhnliche und alltägliche so gut zu machen, wie es uns möglich ist!“, so der Pfarrer. Am Schluss des Gottesdienstes nahmen Vorsitzender Ehemann und Pfarrer Helm über dem Kolpingbanner drei Familien neu auf. Es folgte das Gebet um die Heiligsprechung Kolpings.

Bei der Feierstunde im Pfarrheim stellte Ehemann fest, dass Adolph Kolping als Kaplan in Elberfeld gesehen hat, wie wenige der jungen Leute die Erfahrung eines intakten Familienlebens gemacht haben. „Er hat einen Weg gefunden, Familienerfahrungen zu vermitteln“, so der Vorsitzende. Wie zuhause unter Geschwistern sollte es im Gesellenverein zugehen. Auch heute soll die Kolpingsfamilie in der Tradition ihres Gründers eine Ort der geschwisterlichen und geselligen Gemeinschaft, der Feier und der Vergewisserung des Glaubens, der Bildung und der Unterstützung in Lebensfragen und –anliegen sein. „Wenn man in der Kolpingsfamilie erfährt, wie es ist, füreinander da zu sein, dann kann man auch leichter seinen eigenen Kindern im ganzheitlichen sinn ein Zuhause geben“, sagte Martin Ehemann. Dass dies nicht nur leere Worte sind, bewies er anhand eines Briefes eines langjährigen Mitgliedes, das weit weg wohnt: „Auch wenn ich am Leben der Kolpingsfamilie Schierling nicht mehr aktiv teilnehme, so bedeutet die Mitgliedschaft für mich doch ein Stück Heimatverbundenheit.“, hat der 60-jährigen Mann geschrieben. „Heimat zu geben“, sei ein wichtiger Auftrag der Kolpingsfamilie, so Ehemann. Funktionieren kann das allerdings nur, wenn sich alle aktiv darauf einlassen.

Für 25-jährige Mitgliedschaft ehrte er Pfarrgemeinderatsvorsitzende Christiane Banse, stellvertretenden KF-Vorsitzenden Manfred Froschhammer sowie Adolf Froschhammer, Brigitta Inkoferer, Ludwig Islinger und Josef Knott. Für das Pfarrheim wurde ein neuer Getränkekühlschrank gespendet, damit das „alte energiefressende Monster“ entfernt werden kann. Die Gemeindebücherei erhielt eine Spende von 250 Euro.

Etwa 25 Mitglieder der neuen Jugendgruppe zeigten unter Leitung von Pastoralreferent Hannes Fruth das Stück „Das kleine grüne Männchen“. Es war lustig, doch wenn man mit dem Herzen hinhörte, dann konnte man die Tiefgründigkeit erleben. „Wie wärs in unserer Zeit, wenn Gott nicht angekommen wäre?“, wurde gefragt. „Weihnachten ist mehr als Lametta!“, stellten die Kinder fest und es gehe darum, mit Christus die Menschen zur Umkehr zu bewegen von ihrer schlampigen Lebensweise. Es gab sehr viel Beifall für den engagierten Auftritt.

Vorsitzender Ehemann gab bekannt, dass der Kinderfasching am 6. Februar und der Kolping-Fasching am 30. Januar stattfinden. Das Familienbildungswochenende wird am ersten März-Wochenende in Lambach angeboten. Für interessierte Männer gibt es eine neue Kolping-Krawatte.

Fotos:

  • Die Kolpingsfamilie Schierling ehrte beim Kolping-Gedenktag treue Mitglieder. V.l. Vorsitzender Martin Ehemann, Christiane Banse, Brigitta Inkoferer, Manfred und Adolf Froschhammer
  • Für die Gemeindebücherei nahm Silvia Schober (rechts) eine Spende von 250 Euro entgegen
  • Mit großem Engagement machte die neue Jugendgruppe den tiefen Sinn des Weihnachtsfest für das Leben der Menschen bewusst

Text und Fotos: Fritz Wallner